Hakone Shiunso

Ein typischer japanischer Ryokan. Von aussen zunächst etwas enttäuschend, aber innen stilecht. Sehr freundliches, hilfsbereites Personal, das trotz rudimentärer Englichkenntnisse alle Wünsche erfüllte. Sehr guter japanisches(!) Essen, perfekt auf dem Zimmer zelebriert - Kaiseki-Style. Auch das Frühstück ist traditionell japanisch - was allerdings für viele Besucher aus Europa oder den USA sehr gewöhnungsbedürftig ist (Fisch, Tang, Oktopus, Miso-Suppe usw. Die öffentlichen und privaten japanischen Bäder (Onsen) in Kombination mit dem rauschenden Wildwasser gleich daneben und dem dichten Bergwald sind ein Erlebnis. Das gilt ganz besonders für den blockhüttenartigen Onsen im Wald (gegen Aufpreis) auf der anderen Seite des Gebirgsbachs. Natürlich speist man auf der Tatami-Matte und schläft auf Futons, die am Abend nach dem Essen (um die 15 Gänge) ausgerollt werden. Das heisst: Man muss auf dem flachen Boden schlafen und sitzen können (für Europäer aber mit Rückenstütze). Dann allerdings kann man die beruhigende, kontemplative Wirkung eines traditionellen jap. Zimmers und das private Dinner voll genießen. Vorher Freibier an der Bar. Allerdings gibt es so gut wie keine Möglichkeiten, in der Umgebung des Ryokan spazieren zu gehen: Sehr enges Tal, dichter Wald, stark befahrene Strasse, nur kurze steile Wege in die Berge. Und wer so lärmempfindlich ist, dass ihn auch das starke Rauschen des Wildwassers direkt neben dem Hotel beim Schlaf stört, ist hier auch nicht gut aufgehoben. Ansonsten sehr gute Ausflugsmöglichkeiten vom nahen Bahnhof (Shuttel-bus) mit der Bergbahn zum Anasee und die Fuji-Region. Vom Bahnhof aus auch direkte Zugverbindung nach Shinjuku (Tokyo). Fazit: Wer das Leben im Ryokan kennen lernen will, ist hier gut aufgehoben - aber ein oder zwei Nächte reichen, da man in der unmittelbaren Umgebung wenig unternehmn kann..