Garni Technikerhaus

Auf dem Weg in den Sommerurlaub nach Italien gehört eine Übernachtung im Garni Technikerhaus zum festen Programm. An einem Sommerabend in diesem unglamourösen und leicht spröden, aber freundlichen Hostel anzukommen und später herrlich am Inn entlang in zehn Minuten in die Altstadt zu radeln und z.B. im Solo Per Te in der Seilergasse draußen an einem kleinen Tisch bei hervorragender Pizza und einem exquisitem Zweigelt von Anton Bauer den Tag ausklingen lassen - feine Sache! Man sollte sich vom Gequengel und Genöle mancher Hater hier im Forum nicht kirre machen lassen. Na klar gibt es komfortablere Hotels oder stimmungsvollere Pensionen. Na und? Mich hat der Jugend- bzw. Travellerherbergs-Charme nie gestört. Die (nicht zu harten und nicht zu weichen) Betten, die karge Einrichtung, das Waschbecken im Zimmer und Klo & Duschen auf dem Gang, die angenehm großzügig bemessenen Regale und Schreibtische - das alles atmet den Geist der 60er Jahre, jedoch ohne Love & Peace, sonderen eher Fleiß, frühem Aufstehen, Hemd in der Hose und Disziplin, um die Technikerprüfung zu bestehen und sich den Opel Rekord und die Kompaktanlage mit Dual-Plattenspieler leisten zu können. Der Blick nach hinten heraus wandert über den kleinen, geschotterten Parkplatz und hölzerne Unterstände auf die Balkone des benachbarten Wohnblocks mit staatlich geförderten Wohnungen, hinter dem sich die imposanten Zinnen der Berge erheben. Auf der anderen Seite, nach Süden hin, rauscht, gleich hinter der Fischnaler Straße samt schattigem Radweg, direkt der Inn. Was gibt's da zu meckern? Ansonsten: Die Preise sind für Innsbruck moderat, der Empfang unkompliziert und freundlich, das Frühstück in Ordnung und die Atmosphäre international, ohne trubelig zu sein oder keine Nachtruhe zu ermöglichen. Ich finde es top!